Erdbeer-Rhabarber-Pie & ein kleines Mürbeteig 1×1
Mürbeteig ist ein wahrer Allrounder: Ob knusprige Plätzchen, herzhafte Quiche oder süße Tarte, dieser Teig ist immer für eine Überraschung gut. Damit Euch auf dem Weg zum Traumgebäck kein Missgeschick passiert, gebe ich Euch ein paar einfache Tricks an die Hand. So gelingt Euch nicht nur mein Erdbeer-Rhabarber-Pie, sondern jedes andere Gebäck. Denn vor Mürbeteig muss wirklich niemand zurückschrecken.
Wie Ihr wisst und auch an meinen Rezepten sehen könnt, backe ich sehr gern. Dabei hantiere ich mit allen möglichen Teigarten. Es gibt schließlich eine ganze Vielzahl davon. Obwohl sie oft die gleichen Zutaten beinhalten, sind sie alle ganz verschieden. Ein bisschen mehr Butter hier, ein Ei dort oder etwas Hefe machen den Unterschied. Ich bin immer wieder fasziniert, wie aus so unterschiedlichen Zutaten am Ende etwas herauskommt, dass gar nicht mehr an die einzelnen Bestandteile erinnert. So wie Aristoteles bereits sagte:»Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.«
Im Rezept für meine süßen Hefebrötchen habe ich Euch bereits ein paar simple Regeln für den Umgang mit Hefeteig vorgestellt. In diesem Rezept für meinen Erdbeer-Rhabarber-Pie geht es um einen recht alltäglichen Teig – Mürbeteig. Er ist die Grundlage vieler süßer, aber auch herzhafter Gebäcke und Kuchen. Aus ihm könnt Ihr zum Beispiel meine Honigplätzchen, meine Frischkäse-Schokoladen-Tarte oder auch die bunte Tomaten-Quiche zaubern. Ihr seht: Ein Teig, tausend Möglichkeiten. Darum liebe ich ihn so sehr.
Damit Ihr so viel Freude an Mürbeteig und meinem Erdbeer-Rhabarber-Pie habt wie ich, verrate ich Euch in diesem Beitrag ein paar hilfreiche Tipps. Auch wenn Mürbeteig einer der umgänglicheren Teigarten ist, gibt es mit ihm nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen. Doch keine Angst, mit den nachfolgenden Regeln sollte nichts schief gehen.
– Das kleine Mürbeteig 1×1 für meinen Erdbeer-Rhabarber-Pie –
Mürbeteig ist meiner Meinung nach einer der einfachsten Teige. Für den perfekten Mürbeteig ist es zunächst wichtig, dass alle Zutaten kalt verarbeitet werden. Dies gilt natürlich nur für die sogenannten feuchten Zutaten, wie Butter, Margarine, Eier und Wasser. Die niedrigen Temperaturen sorgen dafür, dass der Teig weniger klebt und sich somit besser verarbeiten lässt. Dort ist es also ausnahmsweise von Vorteil, wenn Ihr etwas kalte Hände habt.
Sind Eure Zutaten gut gekühlt, kann es weiter gehen. Die Zusammensetzung eines Mürbeteigs folgt immer dem gleichen Mengenverhältnis von 1:2:3. Das bedeutet Ihr verwendet für den Teig 1 Teil Zucker, 2 Teile Fett und 3 Teile Mehl. Easy, oder? Diese Regel habe ich auch in meinem Rezept für den Erdbeer-Rhabarber-Pie angewandt und wurde mit einem herrlich mürben Teig belohnt.
– Ständig kalte Hände? Perfekt für meinen Erdbeer-Rhabarber-Pie –
Beim nächsten Tipp scheiden sich ein wenig die Geister, aber ich möchte Ihn Euch trotzdem verraten. Es geht mal wieder um Handarbeit. Ich persönlich knete Mürbeteig immer mit den Händen. Das geht zum einen besser als mit den Knethaken des Handrührgeräts, da sich sie Zutaten besser und schneller verbinden. Zum anderen könnt Ihr viel besser abschätzen wann es Zeit ist mit dem Kneten aufzuhören. Nämlich dann, wenn der Teig zu warm wird und anfängt zu kleben.
Nachdem Euer Mürbeteig nun geknetet und zu einer Kugel geformt ist, kommt er in Frischhaltefolie gewickelt in den Kühlschrank. Diesen Satz habt Ihr sicherlich alle schon in der ein oder anderen Backanleitung gelesen. Das hat seinen Grund: Der Teig darf sich im Kühlschrank etwas entspannen, damit er später elastischer ist. Weiterhin wird die Butter bzw. die Margarine wieder fest, sodass der Teig weniger klebt.
So langsam rückt die Stunde der Wahrheit näher und der Teig kann gebacken werden. Für meinen Erdbeer-Rhabarber-Pie habe ich ihn süß gefüllt. Erdbeeren und Rhabarber passen wunderbar zusammen und ergänzen sich durch den süß-säuerlichen Geschmack perfekt. Letztendlich ist es aber Euch überlassen, was in den Pie hinein kommt. Lecker schmeckt er auch, wenn Ihr den Teig ohne Zucker herstellt und zur Abwechslung herzhaft füllt.
– Doppelt hält besser: Mein Erdbeer-Rhabarber-Pie wird 2x gebacken –
Bevor Ihr den Teig füllt, sollte Ihr den Boden blindbacken. Damit gemeint ist, dass der Boden in der Form ohne Füllung ein paar Minuten vorgebacken wird. So bleibt er knusprig und wird nicht von der Füllung durchweicht.
Damit während des Vorbackens keine unschönen Blasen im Teig entstehen, wird er beschwert. Diesbezüglich werdet Ihr oft von getrockneten Hülsenfrüchten oder speziellen Backbohnen aus Keramik lesen, die den Teig während dieses Schrittes in Form halten. Ganz ehrlich: Ich verzichte auf beides und komme mit meiner Methode dennoch zu einem super Boden. Wie ich das anstelle? Ganz einfach! Stecht den Boden sowie den Rand des Pies mit einer Gabel mehrmals ein. So kann die Luft, welche für unschöne Blasen sorgt, entweichen und Ihr erhaltet einen ebenen Mürbeteigboden.
Ein herrlich lockerer Mürbeteig ist also gar nicht so schwer. Beachtet einfach die aufgezählten Punkte und dem Genuss eines Stückes meines Erdbeer-Rhabarber-Pies steht nichts mehr im Weg. Für den besseren Überblick habe ich Euch meine 5 Regeln im Umgang mit Mürbeteig nochmal kurz zusammengefasst:
- Die Zutaten sollten gut gekühlt sein.
- Das Verhältnis von Zucker, Fett und Mehl entspricht 1:2:3.
- Den Teig lieber mit den Händen als mit dem Knethaken verarbeiten.
- Den Teig im Kühlschrank ruhen lassen, damit er weniger klebt.
- Mürbeteig immer blindbacken, sodass er knusprig wird.
Viel Spaß und carry on cooking!
P.S.: Hattet Ihr schon mal Schwierigkeiten mit Mürbeteig? Habt Ihr noch zusätzliche Tipps? Ich freue mich auf Eure anregenden Kommentare!

Vorbereitung | 25 Minuten |
Kochzeit | 40 Minuten |
Wartezeit | 30 Minuten |
Portionen |
Stücke
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- 320 g Weizenmehl
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker (8 g)
- 1 Prise Salz
- 200 g Margarine oder Butter (kalt)
- 700 g Erdbeeren
- 2 Stangen Rhabarber (ca. 200 g)
- 1 gehäufter TL Speisestärke
- 1 Ei
- 1 EL brauner Zucker
Zutaten
Mürbeteig
Füllung
Nach Bedarf
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- Für den Mürbeteig das Mehl mit dem Zucker, dem Vanillezucker sowie dem Salz in einer Schüssel vermengen. Die kalte Butter in 1-2 cm große Würfel schneiden und ebenfalls in die Schüssel geben. Nun alles mit den Händen zu einem glatten Teig kneten. Ist der Teig noch zu trocken bzw. krümelig, könnt Ihr ein wenig kaltes Wasser hinzugeben (am besten macht Ihr einfach Eure Hände nass).
- Den Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit bereitet Ihr die Füllung vor: Die Erdbeeren sowie den Rhabarber waschen und trocknen. Den Rhabarber schälen (abziehen) und in 1-2 cm lange Stücke schneiden. Die Erdbeeren vom Grün befreien und entweder halbieren oder vierteln.
- Das Obst in eine Schüssel geben, mit der Speisestärke bestreuen und vorsichtig vermengen, sodass sich die Speisestärke verteilt. Diese sorgt dafür, dass die Flüssigkeit, die beim Backen austritt, gebunden wird.
- Eine Tarteform (ca. 20 x 25 cm) oder alternativ eine Springform (ca. 20 cm Durchmesser) mit Butter bzw. Margarine fetten und leicht mit Mehl bestäuben. Den Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Das Ei aufschlagen und verquirlen.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, teilen und einen Teil auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche mithilfe eines Nudelholzes größer als die Backform ausrollen. Den Boden vorsichtig um das Nudelholz wickeln, über die Form legen und am Boden sowie dem Rand behutsam festdrücken. Mit einer Gabel den Teig mehrfach einstehen, damit beim vorbacken keine Blasen entstehen. Die Form nun für 15 Minuten in den Backofen geben, sodass der Rand goldbraun wird.
- Inzwischen die Teigdecke vorbereiten: Die andere Hälfte des Teiges ebenfalls auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Nun könnt Ihr mithilfe einer Plätzchenform (Kreis, Herz, Stern) so viele Teile ausstechen, dass Ihr den Pie damit belegen könnt. Alternativ könnt Ihr ihn auch mit einer kompletten Teigdecke bedecken.
- Den Boden aus dem Ofen nehmen und kurz abkühlen lassen. Anschließend das Obst in die Form geben und verteilen. Das Obst mit den Teigstücken belegen bzw. mit der Teigdecke bedecken. Für einen schönen Glanz und eine goldbraune Kruste das verschlagene Ei auf die Oberfläche pinseln. Für eine extra knusprige Decke noch etwas braunen Zucker auf den Pie streuen und diesen für weitere 25-30 Minuten backen.
- Den Kuchen aus dem Ofen holen, abkühlen lassen und fertig!
Nährwerte pro Stück (circa):
Kalorien | 541 kcal
Kohlenhydrate | 67 g
Eiweiß | 7 g
Fett | 28 g

