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Saftiger Orangen-Gugelhupf

Klassisch, lecker, Gugelhupf! Der Kuchen aus der runden Form, den wir alle lieben, findet auf jeder Kaffeetafel seinen wohlverdienten Platz. So auch meine Variante: Dieser saftige Orangen-Gugelhupf bringt mit einem Hauch von Zitrusfrucht Leben auf den Kuchenteller. Außerdem bekommt er durch den Orangensaft eine herrlich satte Farbe, bei dessen Anblick wohl keine Naschkatze und kein Naschkater widerstehen kann.

 

Saftiger Orangen-Gugelhupf

 

Gugelhupf, Napfkuchen oder Bundkuchen: Dieser Kuchenklassiker hat viele Namen und dennoch wissen wir alle ganz genau, wie er auszusehen hat. Der klassische Gugelhupf ist rund und hat ein Loch in der Mitte. Dieses Loch nennt sich Schornstein und hat nicht nur einen dekorativen Zweck, sondern sorgt dafür, dass der Kuchen schön gleichmäßig durch backt. Darüber habe ich mir persönlich noch nie Gedanken gemacht, aber wenn man so darüber nachdenkt, macht es Sinn. Natürlich hat auch mein saftiger Orangen-Gugelhupf solch einen Schornstein in der Mitte – auch wenn die Form zunächst etwas außergewöhnlicher scheint.

 

Saftiger Orangen-Gugelhupf

 

– Gugelhupf: Ein Kuchenklassiker aus dem Mittelalter –

 

Die klassische Gugelhupf-Form, wie wir sie alle kennen, gibt es tatsächlich schon seit 400 Jahren. Doch der Teig, der sich darin in einen leckeren Kuchen verwandelt, war ursprünglich ein anderer. Früher wurde ein Gugelhupf nämlich aus Hefeteig gebacken. Sollte es etwas spezieller sein, fanden auch Rosinen darin Platz. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Bezeichnung Gugelhupf nicht den Kuchen, sondern seine Form beschreibt. Woher die Bezeichnung dieses Kuchens jedoch genau stammt, ist wie immer nicht eindeutig geklärt.

Wie schon in dem Rezept für klassische Bagels mit Sesam, habe ich Euch zur Entstehung eine nette Geschichte ausgegraben: Eine Legende besagt, dass der Gugelhupf aus dem Elsass stammt. Dort machten die Heiligen Drei Könige auf ihrem Rückweg aus Bethlehem Rast. Sie wurden so herzlich empfangen, das sie ihren Gastgebern zu Ehren einen Kuchen backten. Dieser sollte an die Form eines Turbans erinnern. So entstand angeblich die typische Gugelhupf-Form sowie der gleichnamige Kuchen.

 

Saftiger Orangen-Gugelhupf

 

– Ein simpler Rührteig & frische Zitrusfrüchte für meinen saftigen Orangen-Gugelhupf –

 

Mittlerweile ist die Bezeichnung Gugelhupf vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz gebräuchlich. Mit Hefeteig machen ihn allerdings die wenigsten. Dem Backpulver sei dank, wird er auch mit Rührteig wunderbar luftig und dabei herrlich saftig. Wie gesagt: Nicht der Teig, sondern die Form gibt dem Kuchen seinen Namen.

Heute finden wir den Gugelhupf in zahlreichen Varianten und rund um die Welt. Die Inspiration für meinen saftigen Orangen-Gugelhupf kam mir, als ich ein Stück eines wunderbaren Orangenkuchens aus der Kastenform aß. Ich verliebte mich sofort in den kräftigen Zitrusgeschmack. Außerdem machte ihn der darin verbackene Orangensaft besonders saftig. Das ist allerdings schon ein paar Monate her und ich hatte es bis vor kurzem nicht geschafft, diesen Kuchentraum nachzubacken.

 

Saftiger Orangen-Gugelhupf

 

Den nötigen Schubs gab mir letztendlich eine große Ladung Zitrusfrüchte, die mir mehr oder weniger zufällig in die Hände fiel. Darunter waren jedoch nicht nur Orangen, sondern auch Mandarinen, Zitronen und Blutorangen. Leider hatte ich von keiner Frucht genug, sodass ich bei der Zubereitung meines Orangen-Gugelhupf einfach drauflos presste. Frei und ungezwungen landete also sowohl Orangen- als auch Blutorangen- und Mandarinensaft im Gugelhupf. In dieser Hinsicht habt Ihr also etwas kreativen Spielraum. Bei der Zubereitung des Teiges, solltet Ihr Euch allerdings an das Rezept halten, sonst erlebt Ihr nach dem Backen eine böse Überraschung.

 

Blutorangen, Mandarinen und Orangen für meinen Orangen-Gugelhupf

 

– Weniger ist mehr: Das Motto für einen perfekten Rührteig –

 

Der Name Rührteig führt ein wenig in die Irre, denn gerade bei ihm ist es wichtig die Zutaten nicht allzu lange zu rühren. Klingt paradox, hat aber seine Gründe:

Ihr nehmt also wie in der Anleitung beschrieben zunächst die Eier, die Butter sowie den Zucker und rührt alles schön cremig. Dort ist Rühren ausdrücklich erwünscht, denn die geschlagenen Eier bringen viel Luft in den Gugelhupf und machen ihn schön fluffig. Wenn Ihr anschließend die trockenen Zutaten dazu gebt, lautet das Motto »weniger ist mehr«. Denn je mehr Ihr den Teig in dieser Phase rührt, desto mehr Luft gelangt hinein. Klingt zunächst nicht schlecht, kann aber zu unschönen Überraschungen führen. Diese Luft dehnt sich beim Backen nämlich aus und lässt den Gugelhupf im Backofen aufgehen. Leider bleibt die Luft nach dem Abkühlen nicht dort, sondern entweicht. Dabei heraus kommt ein traurig eingefallener Gugelhupf, der seinem Image überhaupt nicht gerecht wird.

Doch wie soll man denn nun wissen, wann man genug gerührt hat? Ganz einfach! Sobald Ihr die trockenen Zutaten hinzugegeben habt, rührt Ihr gerade noch so lange, bis kein Mehl mehr zu erkennen ist. Idealerweise ist der Teig dann so, dass er schwer reißend vom Löffel fällt. Dann muss der Teig nur noch in die vorbereitete Form gefüllt werden und Ihr könnt Euch schon auf ein Stück saftigen Orangen-Gugelhupf freuen.

 

Viel Spaß und carry on cooking!

 

P.S.: Habt Ihr noch mehr Tipps für den perfekten Rührteig? Hattet Ihr überhaupt schon mal Probleme beim Backen von Rührkuchen? Ich freue mich auf Eure Kommentare!

 

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Saftiger Orangen-Gugelhupf
Saftiger Orangen-Gugelhupf
Vorbereitung 25 Minuten
Kochzeit 50 Minuten
Portionen
Gugelhupf-Form
Zutaten
Vorbereitung 25 Minuten
Kochzeit 50 Minuten
Portionen
Gugelhupf-Form
Zutaten
Saftiger Orangen-Gugelhupf
Anleitungen
  1. Den Backofen auf 170 Grad (Umluft) vorheizen. Eine Gugelhupf-Form ausfetten und mit Mehl bestäuben.
  2. Die Eier aufschlagen und zusammen mit 100 Gramm des Zuckers mithilfe des Handrührgeräts mindestens 5 Minuten schaumig schlagen, sodass sich ihr Volumen verdoppelt.
  3. Die Orangen (alternativ auch Blutorangen oder Mandarinen) auspressen und etwas von der Schale abreiben.
  4. Die weiche Butter mit dem restlichen Zucker cremig rühren. Den Saft sowie den Abrieb hinzugeben und unter ständigem Rühren zu den Eiern geben.
  5. Das Mehl mit dem Backpulver vermengen, zu den feuchten Zutaten sieben und vorsichtig unterheben. Nur so lange rühren das kein Mehl mehr zu erkennen ist und der Teig schwer reißend vom Löffel fällt.
  6. Den Teig in die vorbereitete Backform füllen, glattstreichen und ein Mal leicht auf die Tischplatte fallen lassen, sodass evtl. entstandene Lufteinschlüsse verschwinden.
  7. Den Kuchen für ca. 50 Minuten backen. Wenn Ihr nicht sicher seid, ob der Teig durchgebacken ist, stecht einfach mit einem Holzstäbchen hinein. Bleibt beim Herausziehen kein Teig am Stäbchen kleben, ist der Gugelhupf fertig.
  8. Den Orangen-Gugelhupf aus dem Ofen holen, 10 Minuten abkühlen lassen und aus der Form stürzen. Nach Wunsch noch mit Puderzucker, Zuckerglasur oder geschmolzene Schokolade dekorieren und fertig!
Rezept Hinweise
  • Ergibt ca. 12 Stücke.

Nährwerte pro Stück (circa):

Kalorien | 283 kcal
Kohlenhydrate | 43 g
Eiweiß | 7 g
Fett | 9 g

Ein Kommentar

  • Ordercustomessay

    Schon allein die Form in der du den Kuchen gebacken hast, finde ich großartig. Im ersten Moment habe ich gedacht, man schneidet einen Gugelhupf schräg in einzelne Stücke und setzt sie dann zusammen. Aber das Ergebnis sieht zu perfekt aus. Das muss eine Form sein. Ganz hin und weg bin ich ja auch von der Glasur mit den bunten Farbtupfern. Sehr schön und sehr schön fotografiert. Die Lösung mit dem Olivenöl klingt für mich nachvollziehbar und nachmachenswert. Ich glaube, ich muss mal meine Kuchenbäckerin in unserem Haushalt auf das Rezept ansetzen.

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